Blanc de Noir – Weißwein aus roten Trauben.
Wer hat im Französischunterricht aufgepasst? Dann bitte jetzt an die Tafel und „Blanc de Noir“ übersetzen… Très bien! „Blanc de Noir“ bedeutet „Weiß aus Schwarz“ und bezeichnet einen weißen Wein, der aus dunklen, also roten Trauben hergestellt wird. Trotz seiner hellen Farbe ist Blanc de Noir geschmacklich alles andere als farblos: fruchtig, manchmal würzig, mit Fülle und trotzdem angenehm weich und unkompliziert. Doch der Reihe nach. Wir bringen Licht in diese Schwarz-Weiße-Angelegenheit und verraten euch, warum ihr diesen Wein unbedingt auf dem Schirm haben solltet. Es muss auch niemand mehr an die Tafel – versprochen!
Weiß aus Schwarz: So wird Blanc de Noir hergestellt
Weißwein aus Rotweintrauben. Wie geht das überhaupt? Wer schon mal eine dunkle Weintraube halbiert hat, ahnt es vielleicht. Denn die meisten roten Trauben besitzen helles Fruchtfleisch. Verantwortlich für die Farbe des Weins ist maßgeblich die Schale. Damit ein Blanc de Noir also auch schön „Blanc“ bleibt und sich nicht zu viele Farbstoffe aus der Schale lösen, werden die Rotweintrauben nach der Ernte schonend gepresst und der daraus entstehende Saft sofort vergoren – genau wie ein Weißwein.
Die Schale macht’s: Der Unterschied zwischen Blanc de Noir und Rosé
Die Herstellung von Blanc de Noir-Wein und Rosé ist durchaus ähnlich. Der entscheidende Unterschied: Bei Rosé verbleiben die Schalen noch etwas länger im Most, so dass sich die Farbstoffe besser lösen. Je nachdem wie lange Schalen und Most Kontakt haben (das können Minuten oder auch Stunden sein), desto dunkler und farbintensiver wird der Roséwein später.
Edle Angelegenheit: Was Champagner mit Blanc de Noir zu tun hat
Wie die kleine Französischstunde zu Beginn schon angedeutet hat: Die Herstellung von Weinen à la Blanc de Noir hat ihren Ursprung in Frankreich. Genauer: in der Champagne. Hier werden seit jeher Rotweintrauben als Grundlage für weißen Champagner verarbeitet. Vor allem Pinot Noir (Spätburgunder) und Pinot Meunier (Schwarzriesling) sind hierfür die wichtigsten Rebsorten. Grundsätzlich kann Blanc de Noir aus jeder Rotweintraube hergestellt werden. Aber Trauben mit dünnen Schalen und wenig Farbstoff eignen sich natürlich besonders. Pinot Noir ist daher eine sehr beliebte Rebsorte für Blanc de Noir-Weine.
Wie schmeckt Blanc de Noir?
Es gibt einige vinophile Miesepeter, die grummeln, dass kein Mensch Blanc de Noir bräuchte. Dagegen protestieren wir lautstark! Denn Weißwein aus roten Trauben ist eben nicht das gleiche wie Weißwein aus weißen Trauben. Und das zeigt sich auch im Geschmack: Blanc de Noir-Weine sind oft ein wenig fülliger und voluminöser, ohne jedoch die kraftvollen Muskeln eines Rotweins spielen zu lassen. Die Frucht steht bei Blanc de Noir im Vordergrund, dazu zeigt sich oftmals eine leichte Würze. Dabei sind die Weine jedoch sehr weich und haben meist wenig Säure. Das macht sie auch zu sehr vielseitigen Essenspartnern.
Blanc de Noir und Essen – das passt!
Die spannende Kombination aus den Eigenschaften von Rot- und Weißwein macht Blanc de Noir zu einem charakterstarken, aber trotzdem unkomplizierten Begleiter. Gerade zu Veggies ist er perfekt. Aufgrund seiner geringen Säure und den kaum vorhandenen Tanninen eignet er sich beispielsweise wunderbar zu einfachem Ofengemüse mit Zucchini, Pilzen und Kartoffeln. Die wären erschlagen von einem muskelbepackten Rotwein, ein zu zarter Weißwein würde durch die Röstaromen aber auch untergehen. Voilà – da kommt der Blanc de Noir mit seiner harmonischen, aber auch nicht zu leichten Art, gerade recht. Genau die ist es auch, die Blanc de Noir bei Gerichten mit vielen unterschiedlichen Geschmackskomponenten brillieren lässt. Unser Tipp: ein süß-saures Kürbis-Chutney auf saftigem Sauerteigbrot und dazu ein Blanc de Noir, der die Aromen am Gaumen wunderbar vereint.
Fazit: Blanc de Noir – von allen das Beste!
Wie Weißwein, aber fülliger. Wie Rosé, aber heller. Wie Rotwein, aber leichter. Blanc de Noir, der Weißwein aus roten Trauben, vereint die Eigenschaften verschiedener Weinstile und wird dadurch zu etwas ganz Eigenem. Er schafft es, auch mit schwierigen Gerichten zu harmonieren, nimmt sich dabei trotzdem nicht zu ernst. Er ist ein unkomplizierter Begleiter, der jeden Sonnenuntergang direkt am Gaumen verlängert.
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